CSRD und Ihr Unternehmen: Sind auch Sie betroffen?
![Gastbeitrag: Baum](/img/2024_12_Nachhaltigkeit_rdax_87.png)
In einer Welt, die verstärkt auf Nachhaltigkeit setzt, stehen Unternehmen vor der Herausforderung, ihre ökologischen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen transparent darzustellen.
Ab dem Jahr 2025 wird die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) für große Unternehmen verpflichtend. Dies betrifft Unternehmen, die zwei der drei folgenden Kriterien erfüllen:
- Mehr als 250 Mitarbeiter,
- Eine Bilanzsumme von mehr als 25 Millionen Euro,
- Einen Umsatz von mehr als 50 Millionen Euro.
Ab 2026 müssen auch kleine und mittlere kapitalmarktorientierte Unternehmen (KMU) berichten, sofern sie nach Handelsrecht zwei der drei Merkmale erfüllen:
- Durchschnittlich 10 Mitarbeiter im Jahr,
- Eine Bilanzsumme von 450.000 Euro,
- Einen Umsatz von 900.000 Euro.
Unternehmen, die von der sogenannten Opt-out-Möglichkeit Gebrauch machen, können die Pflicht zur Berichterstattung auf 2028 verschieben. Nicht kapitalmarktorientierte KMU sind meist nicht betroffen. Trotzdem können Nachhaltigkeitsinformationen für Banken oder Kunden wichtig sein. Daher lohnt es sich, sich mit den eigenen Nachhaltigkeitskennzahlen zu beschäftigen.
Was fordert die CSRD?
Die CSRD verlangt, dass Unternehmen umfassende Informationen zu Umwelt, Sozialem und Unternehmensführung (ESG) bereitstellen. Diese Berichte folgen einheitlichen Standards und müssen von unabhängigen Prüfern geprüft werden. Vorteile sind beispielsweise:
- Mehr Vertrauen von Kunden und Investoren,
- Abgrenzung zur Konkurrenz,
- Langfristige Stabilität und Wachstum.
Die drei Phasen der Berichtserstellung:
- Assessment-Phase: Hier wird ermittelt, welche ESG-Daten und Informationen berichtet werden müssen.
- Implementierungsphase: Daten werden gesammelt, KPIs (Schlüsselkennzahlen) festgelegt und ein Testbericht erstellt.
- Assurance-Phase: Der Bericht wird auf Vollständigkeit und Richtigkeit geprüft.
In der Implementierungsphase sollten Daten systematisch erfasst und dokumentiert werden. Auf dieser Grundlage können klare Nachhaltigkeitsziele und KPIs definiert werden. Diese Ziele sollten SMART formuliert sein: Spezifisch, Messbar, Erreichbar, Relevant und Zeitgebunden.
Alternative: Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK)
Wenn eine freiwillige Berichterstattung nach der CSRD nicht gewünscht ist, können Unternehmen den Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) nutzen. Dieser ist einfacher umzusetzen und erfordert keine externe Prüfung. Der DNK orientiert sich an den CSRD-Standards, ist aber weniger komplex.
Warum lohnt sich Nachhaltigkeit?
Mit der richtigen Strategie können KMU einen wertvollen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten und gleichzeitig wirtschaftliche Vorteile erzielen:
- Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit,
- Kosteneinsparungen durch Ressourceneffizienz,
- Höhere Mitarbeiterzufriedenheit,
- Erschließung neuer Marktchancen.
So tragen auch kleine und mittlere Unternehmen zu einer stabilen und nachhaltigen Wirtschaft bei.