30.11.2023

Gesund am Arbeitsplatz: Psychische Aspekte in der Gefährdungsbeurteilung (GBU) | TEIL 2

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Die GBU für psychische Belastungen sollte ein integraler Bestandteil des betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutzes sein. Im Folgenden erläutern wir die Etappen, um sie im Unternehmen umzusetzen.

Im Fokus stehen hierbei die Arbeitsinhalte, Arbeitsorganisation, soziale Beziehungen und die Arbeitsumgebung.

In sieben Schritten zur Gefährdungsbeurteilung:

  1. Festlegung von Tätigkeiten und Arbeitsbereichen: Was soll im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung betrachtet werden?
  2. Identifikation psychischer Belastungsfaktoren: Beginnen Sie damit, die potenziellen Belastungsfaktoren am Arbeitsplatz zu identifizieren. Diese können Überlastung, Konflikte, hoher Arbeitsdruck, mangelnde Work-Life-Balance und andere Stressoren umfassen.
  3. Bewertung/ Beurteilung der Risiken: Schätzen Sie das Ausmaß der Belastungen ein, indem Sie die Häufigkeit und die potenziellen Auswirkungen bewerten. Priorisieren Sie die Risiken nach ihrer Dringlichkeit.
  4. Festlegung von Maßnahmen und anschließende Umsetzung: Entwickeln Sie konkrete Maßnahmen, um die identifizierten Belastungen zu minimieren oder zu beseitigen. Dies kann die Einführung von flexibleren Arbeitszeiten, Stressbewältigungsprogrammen oder Konfliktlösungsstrategien umfassen. Setzen Sie die geplanten Maßnahmen in die Tat um. Stellen Sie sicher, dass alle Mitarbeiter über die Änderungen informiert sind und die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stehen.
  5. Überwachung und Überprüfung: Kontrollieren Sie regelmäßig, ob die getroffenen Maßnahmen wirksam sind, und passen Sie sie diese bei Bedarf an. Führen Sie auch regelmäßige Mitarbeiterbefragungen oder Gespräche zur psychischen Gesundheit durch.
  6. Fortschreibung: Die Gefährdungsbeurteilung ist sowohl anlassbezogen als auch in regelmäßigen Abständen zu überprüfen und an geänderte Gegebenheiten anzupassen.
  7. Dokumentation: Halten Sie alle Schritte und Ergebnisse der GBU für psychische Belastungen schriftlich fest. Hinsichtlich der Art der Dokumentation bieten die Unfallversicherungsträger verschiedene Mustervorlagen an. Aus der Dokumentation muss ersichtlich sein, dass alle relevanten Gefährdungen beurteilt, konkrete Maßnahmen (inkl. Terminschiene und Verantwortlichkeit) getroffen und durchgeführt, sowie im Nachgang auf Wirksamkeit überprüft werden. Das Datum der Erstellung und Aktualisierung muss ersichtlich sein.  Dies dient nicht nur der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, sondern auch der Nachverfolgung und dem Nachweis von Bemühungen um die psychische Gesundheit Ihrer Mitarbeiter.
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